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Die Arbeitsgemeinschaft Archäologie hatte im September 2012 durch die Kaaksburg geführt und an verschiedenen Stationen in, auf und um den Ringwall über die Geschichte und Bauweise der ehemaligen Burg informiert. Das vollständige Referat ist jetzt als Download verfügbar.

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Die Kaaksburg

Die Kaaksburg ist eine Mitte des 9. Jahrhundert entstandene sächsische Ringwallburg. Zu dieser Zeit hatten bereits die Franken die Hoheit in Nordelbien, die Kaaksburg wird Ihnen zur Verwaltung und Sicherung des Holstengaus gedient haben. Ob der Burgherr Franke oder kooperierender Sachse war, lässt sich nicht mehr sagen, da die Burg in den fränkischen Annalen keine Erwähnung findet. Sicher ist, dass die Kaaksburg keine kurzfristig aufgeworgene Schanze war, sondert geplant errichtet wurde und über einen Zeitraum von mindestens einem Jahrhundert wenigstens zeitweise besiedelt war.

Der Ringwall ist heute noch bis zu 4 Meter hoch, er beschreibt ein Oval von 80 - 100 Meter. Die Anlage liegt auf der Südspitze des Schenefelder Sanders, die an drei Seiten von Flußniederungen umgeben ist. Der Zugang von Norden wurde durch Spitzgräben gesichert. Die Kaaksburg war also eine für ihre Zeit durchaus stattliche Anlage.

Die Lage

Alter Lageplan
Der Lageplan aus dem Buch 'Urholstein' von 1932

Die Bekau war bis zur Fertigstellung des Störsperrwerks 1975 ein Tiedefluss, der ab der Kaaksburg bis zu seiner Mündung in die Stör kaum noch Gefälle aufweist. Sein weites Schwemmland südwestlich der Kaaksburg wird schwer zu queren gewesen sein. Erst bei der Kaaksburg - östlich des Zuflusses des von Norden kommenden Mühlenbaches - verengen sich die Ufer der Niederung auf etwa 150 Meter.

Über diese natürliche Furt verläuft die westliche Route des Ochsenpfads (auch Heerweg genannt), eines historischen Landwegs, dessen Ursprünge bis in die Bronzezeit zurückreichen. Bis ins 19. Jahrhundert wurden über diesen Weg Rinder aus Jütland und von den dänischen Inseln zur Mast auf die fetten Marschweiden der Westküste getrieben und weiter zum Ochsenmarkt in Wedel.

Damit liegt die Kaaksburg sehr verkehrsgünstig an der Kreuzung eines bedeutenden Landwegs mit einem in bescheidenem Maße schiffbaren Fluss. Wir können davon ausgehen, dass diese Lage schon bei der Gründung eine Rolle gespielt hat, und sie tut es noch heute. Seit mindestens 1712 wurde auf der adeligen Erbpachtstelle Kaaksburg (Unterzeichnender: Christian Ernst Baron von Reichenbach, Ihre Königliche Majestät zu Dänemark, Norwegen Hochbetrauter Etat und Landrat auf Mehlbek und Bekhof) der Brückenzoll erhoben und ein Krug betrieben. Bis 198? bot das Hotel Kaaksburg Unterkunft und Verpflegung, heute liefert Heikes Boxenstop die Wurst, und Schnaps und Bier gibt es an der Tankstelle Kaaksburg, immer noch am selben Platz. An  der ~1990 errichteten A23, die ebenso über die Sanderspitze führt, befindet sich jetzt ein Parkplatz Kaaksburg, etwa einen Kilometer nördlich der Burg.

 

Der Name

Der heutige Name der Kaaksburg ist von der nahen Ortschaft Kaaks (Caax, Kakersehe, Kakerze) abgeleitet, auf deren Gemeindegebiet sie liegt. Die Kaaksburg ist aber - abgesehen von bronzezeitlichen Gräbern - älter als der Ort, der bei gemeinsamen Namensstamm dann Kaaksburgsort, Kaaksburgsdorf oder ähnlich heißen würde. Der ursprüngliche Name war also ein anderer.

Hofmeister möchte in der Kaaksburg Badenfliot ('Bei der [wartenden] Flut') erkennen, wo sich Gesandte von Karl dem Großen 809 mit denen des Dänenkönigs Gottrik getroffen haben. Das ist aber - phonetisch naheliegend - der Ort Beidenfleth an der Stör. Dennoch stand bis in die 1960er Jahre ein Stein mit der Aufschrift Badenfliot an der Kaaksburg.

 

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